Zeitreise durch die alte Heimat

Am Sonntag sind wir dann zu unserer Zeitreise aufgebrochen. Da Jonas gerade 5 Jahre alt wurde, als wir nach Österreich zogen, hat er natürlich am wenigsten Erinnerungen an die Zeit in der Heimat.

Ich wollte ihm einige Orte von meiner Kindheit zeigen und einiges aus seinem Leben früher in Deutschland. Ein paar wenige Momente gibt es bei ihm, wo er sich noch bisschen erinnern kann. Wir haben einiges auf der Fahrt auffrischen können und wenn ich jetzt wieder mal etwas erzähle oder er Fotos anschaut, hat er einen besseren Bezug dazu. 

Für mich war die Zeitreise natürlich auf eine andere Art bedeutend. Hier habe ich lange gelebt, bin zur Schule gegangen, habe meine Ausbildung gemacht, meine erste Liebe getroffen 😉, Hochzeit gefeiert, Familie gelebt, Kinder geboren und so vieles mehr. Es gibt so viele Ecken, zu dem es so viele Geschichten zu erzählen gibt. 
Es war sehr schön, gewohnte Ecken aufzusuchen und bekannte Straßen entlang zu fahren.
Mit meinem Geburtsort fingen wir an.
Einige Fotos sind nicht so gut, weil wir oft nur vorbei fuhren und aus dem Auto fotografierten.

Am früheren Pflegeheim meiner Oma vorbei

Hier hatten wir zuletzt gewohnt, bevor wir 2007 nach Österreich gingen. Im obersten Stockwerk (grünes Haus) und unten war gleich die Bäckerei (lecker Streusel und Amerikaner gab es dort), wie sie heute noch ist. Jonas sagte....... er kann sich noch etwas daran erinnern, hauptsächlich ans Treppenhaus 😁 Das Haus hat aber seinen Glanz verloren, wie so vieles auch, was wir auf unserer Zeitreise sahen. Ich hattee die Straße hoch um's Eck schon mal als Kind mit meinen Großeltern gelebt. Mir ist dieses Eck sehr vertraut.

Hier ist das Haus, wo ums "Eck" ist. Wir wohnten oben, aber das Dach war damals noch nicht zur Wohnung ausgebaut. Auf der Treppe zum Dachboden, stand früher meine große selbstgebaute Puppenstube, mit einem Stuhl davor. Mein Opa hatte sie gebaut und sie war wirklich sehr breit. Es gab einen schönen Garten mit Hinterhof, wo ich viel spielte. Meine Freundin wohnte nur paar Schritte ntfernt, sie hatten einen großen Kirschenbaum im Garten, der mir zur Allergiezeit echt zusetzte. Oft musste mich die Oma abholen, weil meine Augen wieder extrem zu geschwollen waren. Wir konnten es aber einfach nicht lassen, die Kirschen zu pflücken 😁

Das war mein kleines Paradies im Hinterhof/Garten.

Jetzt sieht man eine Unterführung, diese führt zu einem Spielplatz. Dort war ich natürlich auch schon als Kind und meine großen Jungs sind damals als mit Jonas hingegangen. Jonas konnte sich noch daran erinnern, vor allem kam ihm damals die Rutschbahn so mega groß und hoch vor. Das musste Jonas sich natürlich jetzt nochmal vor Ort anschauen.

Unten steht Jonas vor seinem Kindergarten, den er für kurze Zeit aufsuchte. Oft war er nicht dort, denn ihm waren die Kinder immer meistens zu laut. Zudem pflegte ich auch meine Großeltern und da ging es sich oft nicht zeitlich mit den Abholzeiten aus. Er war da immer mit bei den Großeltern und die Oma (bzw. seine Uroma) hat sich mit ihm beschäftigt, während ich meinen Opa versorgte.

Ich habe neben dem Kindergarten damals mit meinen Eltern gewohnt, als die Ehe zerbrach war ich dann meistens bei meinen Großeltern und später für ganz. Sie wohnten damals Tür an Tür, was ganz praktisch war, weil meine Mutti ja arbeiten ging. Später zogen wir dann in das Hochhaus (Großeltern und ich), wo mein Opa Hausmeister war. Ich rief immer vom Balkon ...."runter vom Rasen". Anscheinend durfte man da nicht drauf *lol*

Unten im Bild die letzte Wohnung meiner Großeltern. Links die oberen drei Fenster, ja dort habe ich mit meinen Kindern viele Erinnerungen. Dort hatten meine Großeltern nach meiner ersten standesamtlichen Hochzeit, Kaffee und Kuchen serviert und wir hatten eine große Feier. Ich war so oft dort und ich war auch die letzte Person, die die Wohnung leer räumte 😢.

 So war ich auch mal eine zeitlang unterwegs mit meinem ersten Sohn auf dem Motorroller. Das Bild ist dort vor dem Haus entstanden, dort wo jetzt ein grüner Zaun steht. Den Baumstamm wo man auf dem Foto sieht, der hat auch eine Geschichte. Der Baum war so wuchtig nach oben gewachsen, dass wenig Licht in die gute Stube viel. Die Baugenossenschaft wollte ihn aber nicht fällen, oder so bearbeiten, dass mehr Licht reinfällt. Also hat mein Opa all die Jahre versucht, den Baum zum "aufgegeben" zu zwingen ......die Methoden waren lustig, aber es gelang nie. Als mein Opa starb, wurde der Baum gefällt ....... komisch gell?

 Hier zogen wir später hin (alles innerhalb eines Ortes), als ich 1974 eingeschult wurde.

 

 Die Europabrücke...... ich habe als Kind erlebt, wie sie gebaut wurde. Einmal im Winter, da war es bitter kalt und die Busse fuhren nicht mehr wegen Glatteis. Da liefen wir alle Heim und die unteren Geländer waren noch nicht montiert. Wir sind da ziemlich gerutscht und mussten öfters wieder hoch. Selbst die Autos rutschten runter und aus Verzweiflung schmissen sie die Fußmatten hinter die Reifen. Später liefen wir auf den Straßen Schlittschuh, so ein extremes Blitzeis gab es da. Das war ein harter Winter damals, aber dann nie wieder so erlebt.

 Lampertheim hat auch ein paar schöne alte Häuser.
 Hier ist das Heimatmuseum der Stadt Lampertheim zu sehen. Es befindet sich in einem Bauerngehöft aus dem Jahre 1737, das in der Mitte des alten Ortskerns, der Römerstraße 21 liegt. Es handelt sich um eines der schönsten und ältesten Fachwerkhäuser mit Stallungen, Scheune und dem letzten völlig erhaltenen Backhaus samt Backofen, wie sie im 18. Jahrhundert hier in jedem größeren bäuerlichen Anwesen anzutreffen waren.

Hier noch ein weiteres altes schönes Häuschen

 Meine Grundschule, die Pestalozzischule, dort wurde ich eingeschult. Heute ist die Schule an den Ortseingang verlegt. Ich habe links im Gebäude die ersten 2 Jahre gehabt und dann ging es nach rechts ins Gebäude zur 3. und 4. Klasse. Wir hatten auf dem Schulhof Kussfangen gespielt ...... wer kennt das noch Gummitwist ....... ach ja, dass sind tolle Erinnerungen.

 Am Kirchplatz gab es als Kerwe (Reitschule), Spargelfeste usw. Jonas ging dort das erste mal auf eine Kinderreitschule........ und mein Einschulungsfoto entstand auch dort.

 Und die großen Jungs fuhren was schnelleres. Man sieht das Rathaus im Hintergrund, unten habe ich es aktuell fotografiert, es hat sich nichts verändert.

 Heute wäre mir in dem Ort zu wenig los, aber früher war es genug. Die Konditorei Schmerker war das Café überhaupt und ich war dort mit meinen Großeltern auch ab und an drin.

Am Schillerplatz, dass war früher auch mal eine Grundschule, ich weiß nicht, ob es heute noch so ist.

Amtsgericht Lampertheim

 Die Eisdiele Oberfeld ist sogar als beste Eisdiele mal ausgezeichnet worden. Dort war ich schon als ganz kleines Kind mit meinem Opa. Später waren wir alle zusammen dort und Opa war immer ganz stolz, wenn er seinen Ur-Enkeln ein Eis kaufen konnte. Meine Mutter ist mit der Tochter vom Oberfeld in die Schule gegangen. Natürlich gingen wir auf Opas Spuren und holten uns ein Eis.

 

 Hier wird das Eis auf die Waffel oder in den Becher gespachtelt.

Hier drin saßen wir früher auch schon

 Wir fuhren an den Altrhein, mit dem ich viel verbinde. Ich bin dort hinten auf die weiterführende Schule gegangen und später meine großen Jungs auch, als wir wieder in meinen Geburtstort zogen. Hier hatten wir viele Sonntagsspaziergänge gemacht und im Winter konnte man Schlittschuh laufen.

 Am Altrhein ...... schon immer ein Treffpunkt gewesen. Meine Großeltern waren damals schon mit ihren Kindern dort.

Ein kleiner Blick durch die Bäume, auf das am Altrhein gelegene Gymnasium. Dort war Tobias für 2 Jahre, danach ging es in Österreich weiter. Daniel ging auf die Gesamtschule, diese besuchte ich auch mal. Die Schulen sind zusammen auf einem Gelände.

 Gymnasium und Gesamtschule

Jonas konnte sich noch an dieses Restaurant erinnern. Dort waren wir ab und an mit den Großeltern essen und der große drehbare Tisch blieb da gut in Erinnerung 😀, dass war wohl als 3 oder 4 Jähriger was ganz besonders. Das wiederholten wir jetzt noch einmal.

 Weiter ging es dann über Worms, dort wurde Jonas geboren.

Die Nibelungenbrücke verbindet die rheinlandpfälzische Stadt Worms über den Rhein mit den hessichen Städten Lampertheim und Bürstadt. Die Nibelungensage ja ganz bekannt.

 Hier war ich mal mit der Schule ...... in dem Turm war früher eine Jugendherberge. Und dort bekam ich meinen ersten Zungenkuss beim Flaschedrehen ..... hahaha. Ja, so war das früher. Hier gab es auch unten auf einem großen Platz, immer das Backfischfest. Lecker Fisch als gegessen, wie so oft auf all den Festen hier und in der Umgebung.

Gymnasium in Worms, dort war Tobias kurze Zeit, bis wir nach Lampertheim zogen

 Hier wurde Jonas geboren und mir wurde kurz danach das Leben gerettet. Dank der vielen Blutreserven (13 Beutel) habe ich es überlebt. Der Oberarzt meinte damals, an einem kleinen Krankenhaus oder bei einer Hausgeburt, wäre ich gestorben. 3 Not-Op's innerhalb 24 Stunden, kurze Zeit (5 Tage) im künstlichem Koma gelegen und danach war alles irgendwie anders. Das Krankenhaus schaut nun nicht so schön von außen aus, aber das ist ja nicht wichtig. Jonas kam Gesund zur Welt und ich darf heute mit ihm all die schönen Dinge erleben, da kann ich dem Krankenhaus sehr dankbar für sein.

 Weiter über schöne Landstraßen in Richtung Gundersheim

 Die weiterführende Schule und auch Grundschule in Westhofen. Beide große Jungs waren hier.

Gundersheim...... fasst 5 Jahre dort gewohnt. Tobias wurde dort eingeschult, Daniel hatte dort Kommunion und Jonas verbrachte sein erstes Lebensjahr dort. Ich arbeitete in einer Metzgerei und es gab damals knapp 990 Einwohner. Ein Dorf halt, aber die Jungs konnten Fahrrad fahren, ohne viel Verkehr.

 Hier in diesem Haus wohnten wir. Wir bewohnten das komplette Haus, es war groß und war eine tolle Zeit die wir dort verbrachten.

Direkt vor meinem Küchenfenster, ich hatte sie also im Blick 😉.

Die Kirche in Gundersheim, dort hatte Daniel seine Kommunion.

Zweite Reihe links sieht man Daniel

Hier ging es eine Gasse hoch zur Schule und natürlich auf dem Heimweg auch runter. Allerdings sind die Jungs...... wie ich natürlich erst viel später erfuhr, den Weg doch mit dem Fahrrad runter gefahren. Das hatte ich immer verboten, weil unten gleich eine Straße kam. Naja, die Jungs haben halt auch ihren eigenen Kopf gehabt 😇 ..... ist ja alles immer gut gegangen.

 

 Die kleine Grundschule

Tobias zur Einschulung

 

 Die Metzgerei in der ich vormittags arbeitete. Die Jungs sind gerade die Straße hoch gelaufen und waren dann in der Schule und wenn sie zum Sport gingen, mussten sie an der Metzgerei immer vorbei. Dabei wurde oftmals die Schultasche schon reingeworfen.

Sportplatz Gundersheim

Nun geht es weiter...... nach Dittelsheim-Hessloch

 Ja, auch hier haben wir mal gewohnt ...... eine Haushälfte und den Zaun hatten wir damals angebracht als Sichtschutz. Der steht heute wohl noch von uns da, so alt wie der aussieht.

 Wir hatten es dort viel schöner angelegt, damals alles umgegraben und der eine Strauch könnte von uns noch sein, wenn ich die Bilder vergleiche.

 

 Das sieht man hier in Österreich ja auch eher selten...... für Jonas war es richtig toll. Darum sind wir auch einfach mal auf dem Feldweg raus gefahren. Einmal vor so einem riesigem Teil stehen.

 Zeitsprung ...... jetzt sind wir in Oggersheim. Hier lebte ich im Alter von 14/15 Jahren.  Ich machte hier meinen Schulabschluss an der Adolf-Diester-Weg Schule. In dem Haus unten bewohnten wir die obere Etage ...... ach ja Oggersheim bei Ludwigshafen. Das waren Zeiten, da gibt es auch einige Geschichten. Hier traf ich meine erste große Liebe, war mit meiner kleinen Schwester oft unterwegs auf Spielplätzen...... traf mich mit Freunden in der Eisdiele.

 Meine Schule

 Vor dieser Kirche stand ich damals an meinem Geburtstag mit meinem Freund. Er hatte einen Vesper und wir gingen dann gegenüber in die Eisdiele. Diese Eisdiele gibt es sogar noch, wir fuhren daran vorbei und es stand gerade noch ein Roller vor der Tür...... ach ja Erinnerungen.

Zeitsprung ..... Ludwigshafen Andy Warhol Wilhelm Hack Museum 
In Ludwigshafen habe ich lange gewohnt. Meine erste eigene Wohnung bezogen, früher oft in Diskotheken gegangen, Freunde getroffen usw. Wir sind einige Straßen abgefahren, es war ein komisches Gefühl. Es hat sich natürlich sehr viel verändert, nach 11 Jahren ist das klar.

Unten auf dem Foto eingekreist, dort wohnte ich mal.

Und hier ist die letzte Wohnung meiner Mutter (1997), bevor ihr das Leben brutal genommen wurde....... ich kann selbst heute noch  kaum in die Fenster blicken...... es ist noch immer sehr schwer!

   Berliner Platz

 Hier wohnte ich, als ich meine Ausbildung in der Metzgerei machte (ich war 16 als ich meine Ausbildung begann) und ja, ich stand sehr früh auf eigenen Beinen....... und ja, ich musste oft kämpfen ..... und ja, ich habe es auch immer geschafft. Heute habe ich leider das Gefühl, es war zu viel Kampf in meinem Leben, denn ich habe heute weniger davon.

 Weiter an der BASF vorbei, wo ich auch mal arbeitete.

Mein Ausbildungplatz Metzgerei in Oppau. Links unten war die Metzgerei und rechts neben an damals eine Schneiderei.

Hier sieht man noch Bunker in Ludwigshafen

Neuhofen ...... meine Schwester wurde 1980 geboren und ich bin dann mit 13 Jahren von meinen Großeltern, wieder zurück zu meiner Mutter gezogen. 

 Es war so Klasse in unserem Urlaub, dass wir immer wieder Schilder sahen, mit Orten die uns bekannt waren. Wir machten von allen Fotos, aber die stelle ich nicht ein 😁

Kindheiterinnerung von mir....... hier lebte meine Mutter mal für kurze Zeit. Damals ein ganz tolles Gebäude, sehr modern damals zu seiner Zeit. Ludwigshafen am Rheinufer.

Und zum Abschluss nochmal über die Mannheimer Brück ....... es gäbe noch so vieles mehr. Aber das poste ich nicht, wir fuhren aber alles ab. Der Rest kommt auf die Festplatte als Erinnerung.

 

Ja,ich bin schon öfters im Leben mal umgezogen 😁 Erst mit meinen Eltern/Großeltern als Kind und später auch ab und zu. Bedingt durch Heirat, Trennung, Arbeitsplatz ...... bessere und günstigerer Wohnraum usw. Da kam schon einiges zusammen, mehr noch, als ich hier nun berichtete. Vielleicht bin ich eine rastlose Seele 😉, die ihren Platz/Ort noch nicht wirklich gefunden hat. Oder es ist halt einfach so!

Unsere Zeitreise...... für uns etwas ganz besonderes gewesen.Viele Gefühle verschiedener Art sind da so aufgekommen. Ich frage mich öfters mal, ob ich wieder zurück in die alte Heimat möchte. Aber dort hin zurück, nein das möchte ich dann doch nicht mehr. Es wirkt alles so grau und dunkel auf mich, ich habe wohl zu viele traurige Erinnerungen an die letzten Jahre DE...... das wirkt noch zu sehr nach...... all der schmerzhafte Verluste meiner Familie und die damit tragischen Erlebnisse.

Suche ich mir dann lieber ein neues Plätzchen, eines vielleicht in der Nähe meiner Heimatstadt, wo ich aber noch nicht gelebt habe. Ich werde mich damit die nächsten 3-6 Jahre auseinander setzen und vielleicht finde ich ein schönes Örtchen im Alter 😄. Und falls einer nun denkt...... wo ich Lebe ist es doch toll, warum will sie weg. Ja, ich möchte hier nicht alt werden, auch wenn es hier sehr schön ist ....... mich zieht es wo anders hin!